Mein wundervoller geliebter Sohn Daniel ist gestern gestorben.

In meinen Alpträumen ist das schon viele Male zuvor passiert.

Daniel war schwer alkoholkrank.

Und schon einige Male knapp an der Katastrophe vorbei geschrammt.

Dieses Mal ist es wirklich passiert. Er ist einfach auf der Straße zusammen gebrochen und nichts und niemand konnte mehr helfen.

Er war ein gescheiter, liebenswerter junger Mann, konnte witzig sein, mit Spitzfindigkeiten nerven und mit interessanten Gedanken überraschen.

Wenn er nüchtern war.

Dann war er oft tagelang bei uns, hat sich gerne bekochen lassen, ein bisschen in Haus und Garten geholfen. Geschickt war er nämlich auch.

Außerdem hat er unseren Kater verwöhnt, den hatte er besonders gern.

Ein eigenes Haustier hätte ihm vielleicht gut getan, aber er wusste, dass das verantwortungslos gewesen wäre.

Denn zu Hause fing er immer wieder an zu trinken, schaffte es einfach nicht, ohne Alkohol mit seinem Leben zurecht zu kommen.

Probiert hat er's oft, immer wieder, oft unter fürchterlichen Qualen.

Unterstützung hatte er von vielen Seiten, konnte sie aber immer nur begrenzt annehmen.

Vielleicht wäre es ihm ja doch noch gelungen, aus diesem seinem Leben das zu machen, das er sich gewünscht hat.

Aber gestern ist ihm der Tod dazwischen gekommen.

a.