Hab mir heute morgen um 5h die besondere Konstellation von Jupiter, Mars und Saturn angeschaut und weil´s von der Zeit grad so gut gepasst hat, habe ich mir den Wecker ein bisschen früher gestellt und den Frühlingsbeginn mit Blick auf den Himmel erlebt. Dann noch zugesehen, wie die Sterne langsam verblasst sind und beim ersten Morgenrot wieder ins Bett geschlüpft.

Damit will ich jetzt nicht davon schwärmen, wie toll es ist, dass wir in dieser Ausnahmesituation sind. Da sich diese aber im Moment nicht ändern lässt, versuche ich halt, mir jeden Tag eine Sache zu suchen, die mir Freude macht und, wenn möglich, eine, die ich sonst so nicht hätte. Ich tue das nicht deshalb, weil ich das alles so toll finde oder verharmlosen möchte, ich denke bloß, dass es vielleicht hilfreich sein kann, die Stimmung so lange wie möglich auf einigermaßen gutem Niveau zu halten oder wenigstens immer wieder ein wenig aufzuhellen. Ich sehe das durchaus auch als einen Beitrag zum Ganzen, denn je länger ich zu Hause durchhalte, desto weniger belaste ich das System.

Außerdem stelle ich fest, dass es ja ohnehin schon wieder die gibt, die sich nur damit beschäftigen, was denn noch alles sein könnte und ob es denn überhaupt zu schaffen wäre und all dieser Kram. Bin nicht so sicher, ob wir das jetzt wirklich brauchen. Denn es ist schon ein himmelweiter Unterschied zwischen dem darüber-Nachdenken, wie man denn möglichen Entwicklungen begegnen kann und dem ständigen Konstruieren von Szenarien, deren Wahrscheinlichkeit gar nicht so groß ist.

Eine ganz wichtige Aussage dieser Zeit ist doch: „Wir wissen es nicht.“ Ist hart, aber in vielen Bereichen momentan wahr. Und alle, die den Mut haben, das auch auszusprechen, haben meinen tiefsten Respekt. Vor allem dann, wenn sie angesichts dieser Tatsache sich dennoch darum bemühen, so gut wie möglich Vorsorge zu treffen, Hilfe zu leisten, das System am Laufen zu halten, usw. 

Niemand käme auf die Idee, einem Holzfäller, der gerade einen Riesenbaum fällt oder einem Chirurgen, der am offenen Herzen arbeitet, ständig irgendwelche Vorschläge oder Einwände zuzurufen. Mir ist schon klar, dass der Vergleich hinkt, denn niemand von uns hat mit einer derartigen Situation tatsächlich Erfahrung.

Aber „Wir wissen es nicht.“ heißt auch, wir dürfen darauf hoffen, dass nicht jeder allerschlimmste Fall eintritt, den sich wer-auch-immer ausdenkt und dass wir vielleicht Lösungen finden, die ganz neu sind - Unerwartetes muss schließlich nicht immer negativ sein. Und nicht Jede oder Jeder, die oder der das so sieht, ist deswegen schon ein weltfremder Spinner. Das beweisen alle die, die nicht aufgeben, jede Ärztin, jeder LKW-Fahrer, jede Polizistin, jeder Lagerarbeiter, jeder Lehrer, jede Produktionsmitarbeiterin, und, und, und.........Von denen haben sicher auch viele Angst und sind verunsichert und haben Probleme und dennoch machen sie weiter.

Und aus Dankbarkeit und Respekt all denen gegenüber werde ich mich weiter an allen orientieren, die versuchen, die Stimmung hochzuhalten, denn die Frage sollte doch nicht sein: „Können wir das überhaupt?“, sondern. „WIE können wir´s schaffen?“

a.