Je länger ich zuhöre und beobachte, desto mehr gewinne ich den Eindruck, dass das Niveau, auf dem wir jammern, doch ziemlich hoch ist.

Klar, es gibt eine Krise, die uns in vielen Bereichen betrifft und das oft auch hart. Es gibt viele Menschen, die vor zum Teil großen Problemen stehen und/oder riesigen Belastungen ausgesetzt sind.

Andererseits muss man schon auch sagen dürfen, dass trotz aller Dramatik und wahrscheinlicher Veränderung in manchen Lebenssituationen doch wohl der Blick auch darauf gerichtet werden darf, worin diese tatsächlich bestehen. Selbst wenn wir auf das Eine oder Andere verzichten werden müssen oder Manches schwieriger werden wird oder länger dauert, so sind doch unser Leben, unsere Gesundheit mitsamt ihrem System, unsere Sicherheit und auch unsere Zukunft nicht wirklich in Gefahr. Ohne die Ängste, Sorgen und Nöte, die eine solche Situation verursacht, verniedlichen zu wollen, sollte man vielleicht doch mal drüber nachdenken, ob all die Annehmlichkeiten, Bequemlichkeiten und völlige und ständige Verfügbarkeit vieler Dinge, an die wir uns in den letzten Jahren so sehr gewöhnt haben, dass wir sie für selbstverständlich und völlig unverzichtbar halten, denn tatsächlich lebenswichtig oder gar -notwendig sind.

Und vielleicht schätzt man ja dann das Eine oder Andere wieder als das, was es tatsächlich ist: nämlich das privilegierte Sein in einem relativ kleinen Teil der Welt.

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