Ich versuche ja, sie zu ignorieren, die Meckerer um des Meckerns Willen, die Flöhesucher, die, die nicht an Lösungen interessiert sind, sondern nur daran, diejenigen, die welche suchen, runter zu putzen. Aber leicht ist das nicht. Manche dieser Ansagen sind ja fast schon wieder lustig, aber Etliches finde ich doch recht eigenartig bis fragwürdig.
Nein, es war nicht alles super, was in den letzten Wochen passiert ist, Einiges wird sich im Nachhinein als übertrieben oder in dieser Form nicht unbedingt notwendig herausstellen. Und ganz sicher gab es die eine oder andere Entscheidung, die nicht mit jedem kleinen Paragraphen übereinstimmt.
Ich bin die Erste, die schreit, wenn ich persönliche Freiheit, Autonomie und individuelle Entfaltung bedroht sehe. Aber ich kann auch erkennen, wenn eine Situation ungewöhnlich oder gefährlich genug ist, dass sie rasches und/oder entschlossenes Handeln erfordert. Zum Glück können das in unserem Land sehr viele Menschen.
Ja, es wurden drastische Bilder verwendet, die konnte allerdings Jede/r auch im Fernsehen sehen. Nein, ich habe keine Panik verspürt oder in meiner Umgebung bemerkt. Im Gegenteil, es gibt immer noch genug Menschen, die meinen, das alles sei eher sowas wie ein Kasperltheater, bei dem man halt mitmacht oder nicht. So traurig das ist, gerade die Tatsache, dass bei uns so relativ „wenig“ passiert ist, bestärkt solche Ansichten noch. Ich bin aber immer noch davon überzeugt, dass es gerade diese Leute sind, die auch am Lautesten schreien würden, wenn der eingeschlagene Weg ein anderer gewesen wäre und es hätte sie dann vielleicht selbst getroffen.
Und genau darum geht es: selbst betroffen sein. Wir leben mittlerweile in einer Welt, die so selbstbezogen und egoistisch ist, dass für Viele alles, was sie nicht unmittelbar betrifft, völlig uninteressant ist. Dabei reicht es oft nicht mal zu der Überlegung, dass es ja morgen auch ganz anders sein könnte. Dazu kommt noch der Glaube daran, dass alles machbar und kontrollierbar ist.
Da braucht es dann eben mal auch klare Ansagen und dass alle im Dunkeln navigieren und niemand genau sagen kann, was wirklich passieren wird, dass auch die Zeit drängt und die Möglichkeiten beschränkt sind, das wussten wir schließlich alle. Nebenbei kann ich mich auch noch recht gut daran erinnern, als die Meckerei sich darauf bezog, dass viel zu wenig getan würde.
Ich hatte eine Geschichtsprofessorin, die erklärte uns seinerzeit, man könne sehr oft beobachten, dass, wenn ein Land seine inneren Probleme gar nicht mehr in den Griff bekam, es dann äußere Feinde suchte und oft sogar einen Krieg begann, um von den inneren Schwierigkeiten abzulenken.
Natürlich ist es blöd, wenn man gar nichts auf die Reihe kriegt, aber so hat es schon früher nicht funktioniert.
a.