Hab heute an einer Befragung teilgenommen, quasi halb freiwillig. Das Amt für Statistik hat mich schon vor der Krise davon verständigt, dass ich ausgewählt wurde. Ich hätte mich auch weigern können, aber letztlich ist das doch irgendwie interessant. Soll ja angeblich auch dazu beitragen, das Eine oder Andere zu verbessern.
War dann direkt spannend, vor allem deshalb, weil die Fragen, auf die man da antwortet, doch recht persönlich ausgelegt werden können. Also z.B. „Könnten Sie Sich eine Woche Urlaub leisten?“ Ja, wenn wir Urlaub machen, wie wir es immer tun, im Zelt und ohne Luxus, d.h wir gehen auch nicht essen, sondern kochen selbst, usw. Nein, wenn es Pauschal-, Wellness- oder Themenurlaub sein sollte, auch ein Hotel in Österreich könnten wir uns nicht leisten. Die Frage präzisiert diese Dinge aber nicht. Also antwortet wohl Jede/r auf seine eigene Vorstellung von Urlaub.
So ist das bei vielen dieser Fragen. Fällt einem vielleicht gar nicht auf, ich hätte ja möglicherweise auch nicht viel drüber nachgedacht, wenn mir nicht das mit dem Urlaub so ins Gesicht gesprungen wäre.
Jedenfalls bestätigt das wieder meine Vorbehalte, wenn es um Umfrageergebnisse geht. Ist ja offenbar nicht nur eine Frage dessen, wonach man fragt, sondern auch davon, wie genau die Themen dann ausformuliert werden. Denn je größer die Interpretationsspielräume sind, desto mehr kann man dann auch daraus machen.
Ist für mich einfach wieder mal ein Beispiel, wie genau man aufpassen muss, wenn es darum geht, Informationen zu verarbeiten, wie offiziell und wissenschaftlich sie auch immer daher kommen mögen.
a.