Mit manchen Dingen tu ich mich einfach schwer.

Ein solches Thema ist immer wieder Verantwortung, Verantwortlichkeit und Selbstverantwortung.

Gibt da ja schon seit einiger Zeit diese Debatte mit den Rindern auf den Almen.

Ich habe schon als Kind gelernt, dass man fremde Tiere im Allgemeinen und Kühe auf der Weide im Besonderen in Ruhe zu lassen hat und dass man sich vorsichtig und ruhig an ihnen vorbei bewegt. Mit dem Erwachsenwerden konnte ich auch die Logik und den Sinn dieses Verhaltens nachvollziehen und habe das auch so an meinen Sohn weiter gegeben. Das mal als grundsätzliche Verhaltensweise.

Ich habe auch gelernt, dass man sich auf fremden Grundstücken, in Wäldern, und überall dort, wo einem jemand erlaubt, seinen Grund und Boden zu betreten oder zu überqueren, respektvoll und achtsam benimmt. Auch das erschien mir wert, weiter gegeben zu werden.

Sind jetzt meiner Meinung nach nicht soooooo besondere Dinge.

Und hier beginnt mein Problem:

Denn so tragisch ich jeden Unfall finde, ich habe Schwierigkeiten damit, nachzuvollziehen, wieso ein Almbauer, der erlaubt, dass Wanderer über seine Weiden gehen, dort oftmals ihre Abfälle hinterlassen, laut sind und nicht selten auch Schäden verursachen, dafür verantwortlich sein soll, dass dann halt auch mal was passiert.

Ich wandere gern und viel in Schottland. Da gibt es riesige Weiden, auf denen stehen riesige Stiere und Rinder, gegen die unsere lächerlich sind. Und es gibt die Tafel, die dir klar macht: das ist auch gefährlich, verhalte dich vorsichtig und halte dich an die gegebenen Regeln. Diese Tafeln gibt es bei uns mittlerweile auch.

Weil man aber bei uns ja immer so leicht Andere für die eigene Dummheit verantwortlich machen kann, nehmen Viele sowas halt nicht ernst.

Ich verstehe jeden Bauern, der jetzt seine Weiden sperrt.

a.