War ja nur gut gemeint. Ha! Wenn ich das schon höre!

Oder, noch heftiger: „Aber ich hab es doch nur gut gemeint!“ und vielleicht auch noch mit Tränen in den Augen.

Nein, ich glaube nicht, dass ich grundsätzlich böse oder gehässig oder auch nur undankbar bin.

Aber es kann doch nicht sein, dass sich jede Bevormundung, jede Einmischung und jede Übergriffigkeit mit dieser Ansage rechtfertigen lässt!

Klar, wir alle tun Dinge normalerweise so, dass es Anderen dabei auch gut geht und natürlich wollen wir öfter mal auch gerne helfen und das ist auch gut und richtig so.

Aber doch nicht, indem wir für unsere Mitmenschen über deren Köpfe hinweg Entscheidungen treffen oder sogar Handlungen setzen, von denen wir nicht einmal wissen, ob sie den Wünschen der „Geholfenen“ überhaupt entsprechen.

Ich schätze Hilfe und Unterstützung, wenn ich sie bekomme und habe auch gar kein Problem damit, dafür dankbar zu sein, im Gegenteil, echtes Interesse und ehrliche Anteilnahme sind für mich etwas unendlich Kostbares.

Aber mittlerweile verweigere ich die Dankbarkeit auf ungebetene Aktionen in meinen Lebensbereichen oder gar das schlechte Gewissen, weil ich auf Zwangsbeglückung durchaus auch mal mit Unwillen reagiere.

Manchmal stellt sich ja tatsächlich die Frage, wer da zufrieden gestellt werden soll, die „Beglückten“ oder doch eher die, die meinen, „helfen“ zu müssen.

a.